Landwirtschaft im Braunschweiger Land

2024 ALLGEMEIN 77 Agrarexkursion 2023 Tag 1: Nachdem alle Teilnehmenden am frühen Mittwochmorgen ihr Gepäck im Reisebus verstaut und die oftmals bereits von den vorjährigen Exkursionen bekannten Gesichter begrüßt hatten, wurden die Sitzplätze eingenommen. Nach einer kurzen Begrüßung konnten wir das erste Reiseziel verkünden: „Hemme Milch“ in der Wedemark – mittlerweile nicht einfach nur ein landwirtschaftlicher Milchviehbetrieb, sondern auch eine Marke, die sich weit über die Regionsgrenzen hinaus großer Bekanntheit und Beliebtheit erfreut. Bei einem reichhaltigen Frühstück, bei dem sich alle durch nahezu die gesamte Hemme-Produktpalette probieren durften, erhielten wir den besten Blick auf das Herzstück des Betriebs: Das schwimmende Melkkarussell. Hier werden 32 Kühe auf einmal – und das dreimal täglich – gemolken. Diese Art Melkkarussell ist in Wasser gebettet, was ein verschleißarmes Rotieren ermöglicht. Technik, die man bei uns bisher selten vorfindet. Gestärkt ging es dann durch die hauseigene Molkerei, sowie die Stall- und Siloanlagen. Hier zeigte sich, dass Kuh-Komfort auf dem Betrieb großgeschrieben wird. Die Ruhe in den Stallanlagen sowie die lange Nutzungsdauer bei gleichzeitig starker Milchleistung der Kühe kann dies nur bestätigen. Der fachliche Austausch mit dem Betriebsleiter Jürgen Hemme rundete die Betriebsbesichtigung ab und die kleine Wegzehrung als Schmankerl war bei allen Teilnehmenden herzlich willkommen. Wir sind uns sicher, dass dieser hochspezialisierte Betrieb mit seinem starken Marketing und schmackhaften Produkten einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Und vielleicht dürfte er bei dem ein oder anderen einen nachhaltigen Einfluss auf das eigene Kühlschranksortiment haben. Anschließend ging es dann weiter gen Norden in den Landkreis Leer, nämlich zur Ditzumer Haven- un Kuttergemeenskupp e. V. nach Ditzum in Ostfriesland. Bevor wir den alten Krabbenkutter erklommen, konnten wir auch noch einen Blick übers Wasser zum Emssperrwerk erhaschen. Damit wir uns bei der Führung mit einem ehemaligen Krabbenfischer schlaufragen konnten, mussten wir zunächst die Hochdeutsch-Platt-Verständigungsprobleme ausmerzen. Dies gelang dann auch und wir erfuhren alles darüber, wie der Weg der Krabbe vom Meeresgrund zu uns auf den Teller eigentlich aussieht. Dies wurde uns auf dem Kutter anhand sämtlicher Ausrüstung und Gerätschaft mit dem typisch norddeutschen trockenen Humor unterhaltsam veranschaulicht. Nach diesem interessanten Programmpunkt dürfte nun ein jeder von uns vor seinem Biss ins Krabbenbrötchen noch einmal kurz darüber nachdenken, wie viel Kulturgut und harte Arbeit in unseren norddeutschen Krabben eigentlich stecken. Im Anschluss blieb noch etwas Zeit, das idyllische Örtchen Ditzum anzuschauen. Die Besucher war nicht nur von der Produktion der Milchprodukte angetan, sondern erfreuten sich auch an der vielfältigen Haltungsform der Tiere. Im Hafen von Ditzum bekamen wir seitens der Haven- und Kuttergemeenskupp e. V. einen Einblick in die traditionelle Küstenfischerei. Besichtigung des Ditzumer Siels. Ein altes, imposantes und spannendes Bauwerk.

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