Landwirtschaft im Braunschweiger Land

2024 ALLGEMEIN 76 den. So wurden auch in diesem Jahr in den betroffenen Landkreisen Gifhorn und Peine Allgemeinverfügungen zur eingeschränkten Wassernutzung erlassen und zum sparsamen Umgang mit dem Wasser aufgerufen. Davon betroffen sein kann nicht nur die Landwirtschaft mit eingeschränkten Beregnungszeiträumen, als auch einer untersagten Wasserentnahme, sondern lokal auch der private Haushalt mit der Gartenbewässerung. Frühzeitig beschäftigt hat sich mit diesem Thema in der Region Gifhorn bereits das Projekt Netzwerke Wasser 2.0 (siehe Ausgabe „L i B L“2023“). Das Netzwerk hat die beschriebene Problematik aufgegriffen, dass steigende Bedarfe an Grundwasser für die Feldberegnung in der Landwirtschaft wiederum zu Konflikten unter den Belangen der Grundwassernutzer und umgekehrt führen. Mit der Vernetzung, geleitet vom LBEG und der LWK, ist der Dialog darüber intensiviert worden, die Region widerstandsfähiger gegen die wasserwirtschaftlichen Klimawirkungen zu machen. Aufgezeigt wurden Projekte zur Steuerung des Landschaftswasserhaushalts, wie z. B. die Rückhaltung von Oberflächenwasser in Vorflutern oder eine gezielte Versickerung zur Grundwasseranreicherung. Im Anschluss an dieses Projekt Netzwerke 2.0 schließt nun ein Forum Wasser an (initiiert vom LK Gifhorn), welches Maßnahmen zur Optimierung der Nutzung der kostbaren Ressource Wasser und zur Förderung der Neubildung von Grundwasser mit Interessierten aus Politik, Kommunen, Verbänden und Institutionen auslotet. Der Landkreis Wolfenbüttel setzt sich ebenfalls intensiv mit der Zukunft des Wassermanagements auseinander, entwickelt auf Grundlage des Wasserversorgungskonzeptes Niedersachsens ein regionales Konzept und treibt entsprechende Maßnahmen in einer Blueing-Strategie voran. Diese Strategie beschreibt einen Entwicklungsprozess hin zu Landschaften, die das Element Wasser oberflächennah besser halten können und kleinräumig Wasser- und Stoffkreisläufe in einem geschlossenen System ausbilden. Ziel ist eine gesicherte Wasserversorgung der unterschiedlichen Nutzergruppen. Mögliche Bestandteile können dabei die Entwicklung von Maßnahmen zur Wasserversorgung (Einsparung, Anreicherung) als auch mit der Landwirtschaft (Gründung Beregnungsverbände, Optimierungsmöglichkeiten an das Wasserdargebot), Maßnahmen im urbanen Bereich (Rückhalt und Nutzung von Regenwasser der Ortsentwässerung) und auch zu den Oberflächengewässern (Schaffung von Retentionsflächen) mit dem Ziel der Ausarbeitung von Handlungsempfehlungen sein. Des Weiteren hat die Region um das Braunschweiger Land, federführend ist der Regionalverband Großraum Braunschweig, ein Projekt entwickelt, welches die Idee der Stärkung des Landschaftswasserhaushalts unter Einbeziehung des zukünftigen Wasserdargebots aufnimmt. In Projekttreffen wurden wasserbasierte Handlungsfelder entwickelt, die die Landkreise durch eigene regionale Projekte bereits aufgenommen haben bzw. entwickeln. Dabei werden die Speicherung und das Puffern von Wassermengen zur Sicherung von Wasserretentionsflächen und Grundwasserneubildung thematisiert, aber auch der Hochwasserschutz, die Vernetzung von Wasserlebensräumen und die Wiedervernässung der Moore zum Anstau von Grundwasser spielen im Konzept der „Blau Grünen Infrastruktur“ eine Rolle. Weitere Informationen zu den einzelnen Projekten und Maßnahmen im Braunschweiger Land finden Sie auf den jeweiligen Internetseiten der Landkreise und beim Regionalverband Großraum Braunschweig. Kontakt: Janine Kelkenberg Landwirtschaftskammer Niedersachsen Bezirksstelle Braunschweig Helene-Künne-Allee 5 38122 Braunschweig Telefon: 0531 28997-201 Janine.Kelkenberg@lwk-niedersachsen.de Unterflurbewässerung Gnarrenburger Moor Foto: Dr. Heike Kruse-Dörgeloh Kreisberegnungsanlage Foto: Nadine Spille

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