2024 ALLGEMEIN 75 Potenzielle Bewässerungsbedarfe in der Landwirtschaft mit steigendem Trend Welche Rolle ein effizientes Wassermanagement in Zeiten von Klimaveränderungen in der landwirtschaftlichen Produktion spielt, wurde vor allem seit den Dürrejahren 2017/2018 sichtbar. Vermehrt werden Anfragen zur Feldberegnung von landwirtschaftlichen Kulturen an die Unteren Wasserbehörden gestellt. Es ist davon auszugehen, dass bis zum Jahr 2030 für Niedersachsen zusätzliche Beregnungswassermengen von rund 54 % bezogen auf das Jahr 2015 (vgl. WASSERVERSORGUNGSKONZEPT NIEDERSACHSEN) erforderlich werden (Abbildung 4). Der erwartete zusätzliche Wasserbedarf für die Bewirtschaftung ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass bisher nur wenige Anpassungsmöglichkeiten der Landwirtschaft an die Dürre jenseits von Beregnungsmöglichkeiten bestehen. Mit der Anpassung an die Sortenauswahl durch weitere Züchtungsfortschritte einzelner Kulturpflanzen als auch breiter aufgestellter Fruchtfolgen, einer Minimalbodenbearbeitung oder auch dem Einsatz wassersparender Technologien in der Bewässerungstechnik können zwar durch betriebliche Optimierungsmöglichkeiten Wasserverluste minimiert und die Wassereffizienz verbessert werden, im Gros können diese jedoch nicht den steigenden Trend des Wasserbedarfes ausgleichen. Vielschichtige Projekte im Braunschweiger Land Im Braunschweiger Land sind die Landkreise Peine, Gifhorn und Helmstedt die bewässerungsintensivsten Gebiete. Dort wird bis 2050 die Beregnungsbedürftigkeit deutlich zunehmen. Regionen, wie der Landkreis Wolfenbüttel, in denen die Feldberegnung bisher eine untergeordnete Rolle gespielt hat, werden sich zukünftig aber genauso mit der Thematik der Beregnung auseinandersetzen und gleichzeitig den Landschaftswasserhaushalt unter Einbezug aller Akteure stärken müssen, um den geringeren Wasserdargebot gerecht zu werNutzungsdruck für den Betrachtungszeitraum 2030 bei mittleren Verhältnissen für Niedersachsen Foto: NIBIS Kartenserver LBEG
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