Landwirtschaft im Braunschweiger Land

2024 ALLGEMEIN 92 Integrierter Hochwasserschutz im nördlichen Harzvorland Einleitung Die Niedersächsische Landgesellschaft (NLG) ist das Siedlungsunternehmen des Landes Niedersachsen. Einer von insgesamt vier Fachbereichen ist das Flächenmanagement. Dieser ist vor allem für die Beschaffung von Agrarflächen, auch im Auftrag Dritter, zuständig. Bei der Landbeschaffung für Dritte werden Tauschflächen für Landwirte aber auch Flächen für Kompensationsmaßnahmen und andere öffentliche Zwecke im Auftrag beschafft und an strategisch wichtigen Räumen bevorratet. Seit dem Jahr 2023 ist die NLG im nördlichen Harzvorland mit der Erstellung eines Flächenmanagementkonzeptes für den integrierten Hochwasserschutz im Bereich der Oker und der Innerste beauftragt. Integrierter Hochwasserschutz im nördlichen Harzvorland - was bedeutet das? Elf Kommunen an Innerste und Oker haben sich vor etwa 10 Jahren zusammengetan um den Hochwasserschutz in der Region nördliches Harzvorland zu etablieren. Das Besondere dabei ist die Arbeit über kommunale Grenzen hinweg. Denn Hochwasserschutz endet nicht an den Grenzen der einzelnen Kommunen und Gemeinden sondern muss über die gesamte Region hinweg betrachtet werden. Unterstützung bekommen die Gemeinden unter anderem durch den Landschaftspflegeverband Wolfenbüttel e. V., dem Amt für regionale Entwicklung, dem NLWKN, der unteren Naturschutzbehörde, der unteren Wasserbehörde sowie der Landwirtschaftskammer und dem niedersächsischen Landvolk. Das Projekt beinhaltet noch eine weitere Besonderheit. Es umfasst nicht nur rein linearen, technischen Hochwasserschutz, sondern integriert den Natur-, sowie Arten – und Biotopschutz. Langfristig soll so Hochwasserereignissen vorgebeugt werden. Das Niedersächsische Pilotprojekt wird über Jahre intensiv vom Umweltministerium und dem NLWKN begleitet und wurde mehrfach im Umweltausschuss des Niedersächsischen Landtages vorgestellt und beraten. Der NLWKN fördert das Projekt mit 600.000,00 € über drei Jahre. Zusammenarbeit von Gemeinden und der NLG Hochwasserschutz, Biotopvernetzung und Wassermengenmanagement stößt an seine Grenzen, wenn die erforderlichen Flächen für flächenhafte Maßnahmen nicht verfügbar sind. Vor allem in einer Ackerbauregion wie dem nördlichen Harzvorland, in der auch boden- und topografische Bedingungen erschwerend wirken, fehlt es an Tausch- und Ersatzland. Viele projektierte und notwendige Maßnahmen konnten aus diesem Grund bisher nicht umgesetzt werden. Vor diesem Hintergrund soll in der Region ein interkommunales Flächenmanagement mit Hilfe der NLG etabliert werden. Die NLG ist in der Region bestens vernetzt und verfügt über eine Vielzahl von Instrumenten was die Beschaffung von benötigten Flächen betrifft. Aus diesem Grund wird die NLG in den nächsten Jahren unter Einberufung eines Lenkungskreises, bei dem die wichtigsten Beteiligten und Betroffenen an einen Tisch zusammen kommen, einen Instrumentenmix für die Beschaffung sowie Bevorratung von Flächen in der Gebietskulisse erarbeiten. Sie wird die Gemeinden bei dem Prozess der Umsetzung unterstützen und beratend zur Seite stehen in Bezug auf die Verfügbarkeit von Flächen. Zudem kann die NLG, wo notwendig, Tauschflächen für betroffene Landwirte aus dem eigenen Bestand einbringen. Langfristig sollen so die technischen Voraussetzungen geschaffen werden sowie die Einbindung der Flussgebietspartner in das Projekt erfolgen, sodass die nachfolgende aktive Nutzung von erarbeiteten Maßnahmen und Instrumenten selbstständig von den Kommunen geleistet werden kann. Kontakt: Domenique Metje Niedersächsische Landgesellschaft mbH Gst. Braunschweig Helene-Künne-Allee 5, 38122 Braunschweig Telefon: 0531/26411-13 hochwasserschutz@nlg.de Auf dem Bild sehen Sie das Projektteam der Niedersächsischen Landgesellschaft aus der Geschäftsstelle Braunschweig. v. r.: Aleksander Davidovic (Projektmitarbeiter), Domenique Metje (Projektmitarbeiterin) und Marko Eichhorst (Geschäftsstellenleiter und Projektleiter des interkommunalen Hochwasserschutzprojektes). Foto: NLG Geschäftsstelle Braunschweig

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