Landwirtschaft im Braunschweiger Land

2024 ALLGEMEIN 84 Der Stahlbetonturm ist 85 Meter hoch. Darauf werden drei Stahlrohrtürme montiert, somit erreicht der Turm insgesamt eine Höhe von 162 Meter. Nun werden das Maschinenhaus, die Nabe und die drei Blätter montiert. Das 80 Meter lange Blatt einer modernen Anlage ist dabei etwas länger als der Rotor einer Altanlage. Die neuen Anlagen des Herstellers Nordex haben einen Rotordurchmesser von 163 Meter, eine Nabenhöhe von 164 Meter und eine Nennleistung von insgesamt 81,6 Megawatt. Insgesamt werden die neuen Anlagen jährlich etwa 180.000.000 Kilowattstunden Strom produzieren und damit rein rechnerisch über 120.000 Menschen im Jahr mit Erneuerbarer Energie versorgen. Die Inbetriebnahme der ersten Anlagen ist ab Winter 2023 geplant. Wie entsteht ein Windpark? Ob auf einer Fläche ein Windpark neu entstehen oder repowert werden kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Im ersten Schritt prüft der Projektentwickler, ob Windpotenzial, Artenschutz oder planungsrechtliche Beschränkungen, wie Mindestabstände, das Projekt grundsätzlich zulassen. Damit die Belange und Wünsche der Grundstückseigentümer*innen, Kommunen und Bürger*innen respektiert und umgesetzt werden können, ist es wichtig, dass die Projektpartner*innen auf Augenhöhe kommunizieren. Bei der Ausgestaltung des Projekts können sich die Flächeneigentümer*innen auf verschiedene Weise in das Projekt einbringen – von der herkömmlichen Variante der Verpachtung der Flächen an den Projektentwickler, bis hin zu einer intensiven Kooperation und einem gemeinsamen Betrieb des Windparks. Bevor ein Windpark errichtet werden kann, sind verschiedene Gutachten notwendig. Dazu gehören auch die umfassende Prüfung und Bewertung von möglichen Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt. Die Untersuchungen erfolgen durch externe und anerkannte Gutachter, die von dem Projektentwickler beauftragt werden. Das Windpotenzial und die voraussichtlichen Energieerträge werden anhand von Windmessungen am Standort oder aufgrund der Erträge benachbarter WindenerTurmbau: Der unterste Betonring hat einen Durchmesser von 8,6 Meter und wiegt rund 72 Tonnen. Das ist übrigens genauso schwer wie ein Agentinosaurus. Montage Hybridturm. Foto: Landwind-Gruppe Montage Maschinenhaus. Foto: Landwind-Gruppe Rotorblattmontage: Die jeweils 80 Meter langen Rotorblätter werden mit einer Traverse einzeln an der Nabe montiert. Damit der rund 180 Meter hohe Kran das 28 Tonnen schwere Blatt in 164 Meter Höhe montieren kann, muss es nahezu windstill sein – eine Herausforderung, da die Standorte für Windenergieanlagen nach nach einer guten Windhöffigkeit ausgewählt werden.

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