Landwirtschaft im Braunschweiger Land

2024 ALLGEMEIN 83 Windpark Gevensleben: Repowering – durch technischen Fortschritt Energiewende gestalten Die Windenergie ist schon lange keine Nischentechnologie mehr. Welchen technischen Fortschritt diese Form der sauberen Energiegewinnung in den letzten 20 Jahren durchlaufen hat, zeigt ein aktuelles Repowering-Projekt der Landwind-Gruppe. In Gevensleben im Landkreis Helmstedt, direkt neben dem Firmensitz der Landwind-Gruppe werden zurzeit zehn bestehende Windenergieanlagen abgebaut und durch zwölf moderne Anlagen ersetzt. Die beiden ersten Bestandsanlagen wurden aufgrund des Platzbedarfes bereits Anfang des Jahres demontiert. Zuerst wurde der Rotorstern abgenommen, dann folgten Maschinenhaus und Stahlturmsegmente. Diese Komponenten erhalten in Osteuropa als Ersatzteile ein zweites Leben. Anschließend wurden die Stahlbetontürme und Fundamente gesprengt, vor Ort zerkleinert und sortiert. Der Beton wurde im Wegebau des Windparks wiedereingebaut und der Stahl der Altmetallverwertung zugeführt. Acht weitere Altanlagen werden erst außer Betrieb genommen und zurückgebaut, wenn die neuen Anlagen in Betrieb gehen. So können die Altanlagen noch möglichst lange Erneuerbare Energie produzieren. Normalerweise werden bei einem Repowering-Projekt eine geringere Anzahl an Windenergieanlage errichtet als vorher. Im Windpark Gevensleben ist das anders. Im Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) wurde ein weiteres Gebiet zwischen den Ortschaften Gevensleben und Uehrde ausgewiesen. Somit können hier insgesamt mehr Windenergieanlagen errichtet als abgebaut werden. Höher, besser – Repowering Die modernen Anlagen haben eine Gesamthöhe von 245,5 Metern und sind somit mehr als doppelt so hoch wie die Vorgänger, die nun nach teilweise über 20 Jahren Betriebszeit abgebaut werden. Umso erstaunlicher ist, dass die Höhe eines neuen Betonfundaments nur 2,80 Meter beträgt, wovon rund ein Meter in den Boden eingebunden ist. Dass die Standsicherheit des Bauwerks dennoch gegeben ist, dafür sorgen der Fundamentdurchmesser von 25,5 Meter und das Gesamtgewicht – inklusive Auflast – von rund 1.700 Tonnen. Nach dem Fundamentbau wird der Stahlbetonturm errichtet. Aufgrund der Breite und Schwere, werden die Segmente in Drittelschalen angeliefert und vor Ort zu Ringen zusammengesetzt. Insgesamt sind es 87 Drittelschalen, die zu 29 Ringen zusammengesetzt werden. Repowering: Repowering bedeutet den Abbau älterer Bestandsanlagen und die Neuerrichtung von modernen leistungsstärkeren Windenergieanlagen an demselben oder einem benachbarten Standort. Dadurch kann mit weniger Anlagen eine deutlich höhere Energieproduktion erzielt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Bürgerinnen und Bürger vor Ort bereits mit dem Betrieb eines Windparks vertraut sind und im besten Falle die Vorzüge, wie eine Bürgerbeteiligung bereits kennen. Demontage Bestandsanlage. Foto: Hagedorn Service GmbH Betonage des Fundaments. Foto: Landwind-Gruppe

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