Landwirtschaft im Braunschweiger Land

2024 ALLGEMEIN 63 Die wohl für den privaten Heimwerker gebräuchlichste und einfachste Methode ist das Elektrodenschweißen (E-Schweißen). Da sich während des Schweißens durch Kurzschlüsse Lichtbögen zwischen den Elektroden bilden, wird es auch Lichtbogenschweißen genannt. Die Technik des E-Schweißens ist relativ leicht erlernbar und auch die Gerätschaften sind zu einem erschwinglichen Preis zu erwerben. Nahezu alle schweißbaren Materialien können mit Stabelektroden geschweißt werden. Ansonsten sind die wohl häufigsten Schweißverfahren das MIG-/MAG-Schweißen und WIG-Schweißen. Hierbei werden u. a. verschiedene Gase benötigt: MIG-Schweißen: Argon, Helium oder Mischungen dieser Gase MAG-Schweißen: Mischungen von Argon mit Kohlendioxid und Sauerstoff WIG-Schweißen: Argon oder auch Helium (bei Metallen mit sehr guter Wärmeleitfähigkeit) MIG-/MAG-Schweißen kann vom Dünnblech bis hin zum massiven Stahlblech eingesetzt werden, diese unterscheiden sich durch den Einsatz der vorgenannten Gase. Beim MIG-/MAG-Verfahren wird ein massiver Draht verwendet, welcher maschinell in den Schweißbereich eingebracht wird, dieser ist im Schweißbrenner integriert. Das WIG-Schweißen gilt für Bauteile dicker als 4 mm als unwirtschaftlich. Eingesetzt wird diese Schweißtechnik also eher bei dünneren Blechen, für verschiedene Edelstahlsorten sowie Aluminium. Es entstehen bei diesem Schweißverfahren besonders exakte und saubere Nähte. Beim WIG-Verfahren wird eine nicht abschmelzende Elektrode und ein handgehaltener Draht verwendet, um eine Schweißnaht herzustellen – man benötigt hier also beide Hände zum Schweißen. Ein weiteres Verfahren, bei dem Metalle durch Schmelzen von Lot miteinander verbunden werden können, ist das Löten. Vorteil beim Löten ist, dass auch verschiedenartige Metalle miteinander verbunden werden können. Das Löten wird in drei verschiedene Verfahren unterteilt: • Weichlöten bis 450 °C • Hartlöten ab 450 °C • Hochtemperaturlöten über 900 °C Beim Löten wird die Gefahr der Zerstörung der zu bearbeitenden Teile durch Gefügeveränderung, Wärmespannung und Verwerfung vermindert. Außerdem sind Lötverbindungen weitgehend dicht gegenüber Dämpfen und Flüssigkeiten, dieses Verfahren eignet sich z. B. gut für Regenrinnen, Rohrinstallationen usw. Eine gute elektrische Leitfähigkeit, z. B. bei Platinen, ist bei Lötverbindungen ebenfalls gegeben. Im landwirtschaftlichen Bereich wird bevorzugt das EHand-Verfahren angewendet, weil hier die Elektrode im Freien ohne Probleme verwendet werden kann, während bei den Schutzgas-Varianten im Freien die Gefahr von Lufteinschlüssen besteht. Da in diesem Bereich oftmals dicke Metalle mit großen Hohlräumen geschweißt werden müssen, eignet sich aber auch das Schweißen mit Fülldraht-Schweißgeräten. Da es sich auch mal um etwas gröbere Reparaturarbeiten handelt, sind diese Geräte in der Landwirtschaft empfehlenswert. Durch die hohen Temperaturen sollte man mit diesem Verfahren aber keine dünnen Bleche schweißen, diese können durchbrennen. Das Fülldraht-Schweißen erfordert allerdings etwas Übung und wird deshalb eher für erfahrene Schweißer empfohlen. Die Schweißnähte zeigen selten Risse oder Poren und die Naht ist unempfindlich gegen Bindefehler. Auch kann diese Schweißtechnik gut im Freien eingesetzt werden, wobei aber Wind, Kälte und Feuchtigkeit die Ergebnisse beeinflussen können. In diesem Fall ist dann eine Vorbereitung durch Vorwärmen notwendig. Generell sollten beim Schweißen im Freien einige Regeln beachtet werden. So sollte die Temperatur nicht unter 10 Grad liegen, denn dann legt sich Feuchtigkeit auf dem Material ab. Diese diffundiert beim Schweißen aus der Naht heraus und hinterlässt unschöne Poren und Risse. Abhilfe kann hier das Vorwärmen der zu bearbeitenden Stücke schaffen, wobei auch hier die Stoffe mit hohen Legierungsanteilen nur langsam vorgewärmt werden dürfen, um Spannungsrisse zu vermeiden. Zum Vorwärmen eignen sich für kleinere Arbeiten z. B. Propan-Gasbrenner oder auch mobile Heizgeräte mit Gasbrennern. Und damit die Bauteile nicht sofort wieder auskühlen, sollten sie mit speziellen Heizdecken abgedeckt werden. Materialien, die eine Brand- oder Explosionsgefahr darstellen, sind nicht zum Schmelzschweißen geeignet. Auch ist es wichtig, alle brennbaren Gegenstände vom Schweißplatz zu entfernen. Die Grundlagen im Reparaturschweißen können Sie unserem 3-tägigen Seminar erlernen. Dieses vermittelt Fertigkeiten im Reparatur- und Instandhaltungsschweißen mit folgenden Schweißtechniken: • Schutzgasschweißen • MIG/MAG • WIG • E-Hand-Schweißverfahren • Arbeiten mit dem Plasmaschneider Folgende Themen werden in unserem 3-tägigen Seminar behandelt: • UVV – Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit in der Werkstatt • Theoretische und praktische Einführung in die verschiedenen Schweißverfahren • Einweisung in Werkzeuge, Werkstoff und Schweißgeräte • Praktische Übungen im Schutzgasschweißen, MIG- und MAG-Schweißen sowie WIG- und E-Hand-Schweißen Dieses Seminar ist sowohl für Anfänger geeignet oder aber auch um vorhandene Kenntnisse aufzufrischen. Kontakt: DEULA Hildesheim Lerchenkamp 42-48 31137 Hildesheim Telefon: 05121 7832-0 info@deula-hildesheim.de

RkJQdWJsaXNoZXIy NDcxNDky