Landwirtschaft im Braunschweiger Land

2024 ALLGEMEIN 59 Brutvogelkartierung im Vogelschutzgebiet „Schweimker Moor“ Die Erfassung der Brutvögel im Vogelschutzgebiet „Schweimker Moor und Lüderbruch“ (Bereich Landkreis Uelzen) hat im März 2023 begonnen. Hier soll in enger Absprache mit den Landnutzern und dem NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) auf den Landesflächen eine naturschutzorientierte Grünlandnutzung stattfinden. Die Ergebnisse der Kartierung werden direkt nach der Erfassung ausgewertet. Sollten keine Wiesenvögel mehr auf einzelnen Flächen brüten, können auf diesen die Mahdtermine nach Absprache vorverlegt werden. Laufverlängerung der Aller bei Gifhorn An der Aller nahe Gifhorn plant die ÖSH eine Laufverlängerung der Aller, bei der eine bereits angebundene Altarmschleife wieder als Hauptgerinne umfunktioniert wird. Die Maßnahme soll die Struktur- und Strömungsvielfalt der Aller erhöhen und durch eine Laufverlängerung auch den Wasserrückhalt in der Landschaft verbessern. Signalkrebse in der Örtze Hintergrund des Projektes ist die in den letzten Jahren durch die örtlichen Angelvereine festgestellte enorme Masse des durch die EU als invasiv eingestuften Signalkrebses in der Örtze und dessen mögliche Auswirkungen auf die Fauna und Flora des Gewässers. Die Bestandsreduktion durch intensive Entnahme ist eine mögliche Maßnahme, die im Management- und Maßnahmenblatt des NLWKN für invasive Krebsarten vorgeschlagen wird. Bislang konnten über 80 Reusen und weitere Ausrüstung durch Mitarbeitende der ÖSH und des AVN an die Angelvereine verteilt werden. Erste Fangmeldungen liegen bereits vor. So konnten schon in den ersten Wochen nach Reusenauslegung mehrere hundert Signalkrebse durch die Ehrenamtlichen der teilnehmenden Angelvereine gefangen und Daten zu ihnen erhoben werden. FFH-Lebensraumtypen an der Aller im Bereich der Stadt Celle Auch mit der Vegetation befassen sich die Mitarbeitenden der ÖSH: Entlang der Aller im Stadtgebiet Celle werden die bereits lange zurückliegenden Vegetations-Kartierungen der dort befindlichen FFH-Lebensraumtypen überprüft. Die Daten sind eine wichtige Grundlage für die Planung von Maßnahmen in den Schutzgebieten. Ebenfalls in der Alleraue im Stadtgebiet Celle werden in regelmäßigem Abstand die Wasserstände verschiedener Kleingewässer auf ihre Eignung als Habitat für z. B. Amphibien und Libellen überprüft. Zudem sollen die Teiche dem allgemeinen Wasserrückhalt in der Auenlandschaft dienen. Ausblick Auch in 2024 werden die Mitarbeitenden der ÖSH das sehr große Betreuungsgebiet und die dort aktiven Akteure weiter kennenlernen. Weitere Informationsveranstaltungen zu den Maßnahmen und auch zu speziellen Themen, z. B. für Landwirte in den Schutzgebieten, sind geplant. Neben der Fortführung der bereits gestarteten Maßnahmen wird die ÖSH auch weitere Projekte zu den Schwerpunkt-Themen Grünland, Moore, Auen und Fließgewässer in Angriff nehmen. Dabei werden alle Vorhaben immer in enger Absprache mit den zuständigen Behörden und den Flächeneigentümern geplant und umgesetzt. Flächeneigentümer und -bewirtschafter, die ihr Land für Naturschutzmaßnahmen zur Verfügung stellen möchten, sind herzlich eingeladen, sich bei der ÖSH zu melden. Auch bei Fragen zu Agrarumweltmaßnahmen innerhalb der Betreuungsgebiete will die ÖSH in Zukunft Ansprechpartner sein. Kontakt: Dr. Maike Buchwald Ökologische Station Südheide / Aktion Fischotterschutz e. V. Sudendorfallee 1 29386 Hankensbüttel Telefon: 05832 9808 12 m.buchwald@oekostation-suedheide.de Die Aller seist in weiten Teilen ihres Laufs noch monotone und begradigte Gewässerabschnitte auf, in der nicht viele Tier- und Pflanzenarten geeignete Lebensräume finden. Foto: Dario Wallraff

RkJQdWJsaXNoZXIy NDcxNDky