Landwirtschaft im Braunschweiger Land

2024 ALLGEMEIN 58 Die Ökologische Station Südheide Seit Oktober 2022 ist die Aktion Fischotterschutz e. V. Träger der Ökologischen Station Südheide (ÖSH). In enger Zusammenarbeit mit dem Anglerverband Niedersachsen und den Landvolkverbänden Gifhorn-Wolfsburg und Celle wird die ÖSH zukünftig die Vor-Ort-Betreuung ausgewählter Schutzgebiete in den Landkreisen Celle, Gifhorn, Uelzen und in der Stadt Celle übernehmen. Die Unteren Naturschutzbehörden der jeweiligen Gebiete sind hierbei wichtige Kooperationspartner. Die Station hat ihren Hauptsitz im OTTER-ZENTRUM Hankensbüttel. Außerdem gibt es ein Büro im Landvolkhaus Celle. Insgesamt arbeiten vier Mitarbeitende an der Vor-Ort-Betreuung der Schutzgebiete. Start der neuen Ökologischen Station Südheide Bereits im August 2022 war es soweit: Der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies übergab der Aktion Fischotterschutz e. V. als Träger der Ökologischen Station Südheide (ÖSH) bei einer offiziellen Feier im OTTER-ZENTRUM Hankensbüttel den Zuwendungsbescheid. Als eine von 15 neuen Stationen, die im Rahmen des Niedersächsischen Weges entstanden sind, wird die ÖSH sich den Schwerpunkten Grünland, Moore, Auen und Fließgewässer widmen. Das Betreuungsgebiet umfasst ca. 19.000 ha Schutzgebiete in den Landkreisen Gifhorn, Celle, Uelzen und in der Stadt Celle. Gefördert wird die Station durch das Land Niedersachsen. Die Aufgaben umfassen u. a. die Planung und Umsetzung von Maßnahmen in den Natura 2000-Gebieten, die Bestandskontrolle von wertgebenden Tier- und Pflanzenarten und die Beratung der Landnutzer vor Ort, z. B. zu Agrarumweltmaßnahmen. Ein Maßnahmenschwerpunkt liegt in der Entwicklung des Grünlandes in den Auen. Eine extensive Nutzung und eine an die Brutzeiten von Wiesenvögeln angepasste Mahd sind hier beispielhafte Maßnahmen, die zur Sicherung der biologischen Vielfalt beitragen sollen. Maßnahmen zur Pflege und Wiedervernässung von Mooren und – in Absprache mit den Unterhaltungsverbänden – Maßnahmen zur Fließgewässerentwicklung (z. B. Einbau von Totholz und Kies, Uferabflachung) sind weitere Arbeitsschwerpunkte. Ein wichtiger Baustein zum Erfolg der Station wird die Kommunikation und die Einbindung aller Akteure sein. Die Mitarbeitenden sind gerade zu Beginn des Bestehens der Station sehr daran interessiert, alle Betreuungsgebiete und die dort tätigen Behörden, Verbände und Organisationen kennenzulernen. Bei einer Auftaktveranstaltung im Dezember 2022 wurden alle Interessierten ins OTTER-ZENTRUM eingeladen und über die zukünftige Arbeit informiert. Im April 2023 fand dann ein „Arbeitskreis-Treffen“ statt, bei dem sich die Akteure der Region zu den Themen „Biodiversität und Grünland“ sowie „Wasserrückhalt in der Landschaft“ ausgetauscht haben. Weiterhin wurde die Ökostation auf einigen Bezirksversammlungen des Landvolks Celle vorgestellt, war zu Gast bei der Mitgliederversammlung des Gewässer- und Landschaftspflegeverbands Südheide, sowie des Kuratoriums für Wirtschaftsberatung in der Landwirtschaft (Gifhorn/Wolfsburg). Neben der wichtigen Öffentlichkeitsarbeit, stand im ersten Jahr aber auch die Umsetzung von ersten Maßnahmen auf dem Programm: Biodiversitätsberatung In den Landkreisen Gifhorn und Wolfsburg wird eine Biodiversitätsberatung einerseits von der Landwirtschaftskammer angeboten – diese ist außerhalb der Schutzgebiete zuständig. Die ÖSH wird innerhalb ihrer Betreuungskulisse in den Schutzgebieten eine Beratung aufbauen. Der Schwerpunkt wird auf der Grünlandextensivierung und der Beratung zu entsprechenden AUKM liegen. Bei geplanten Maßnahmen werden auch die Managementpläne der FFH-Gebiete berücksichtigt. Bei verschiedenen Treffen mit den beteiligten Landkreisen, den Landvolkverbänden und der Landwirtschaftskammer wurden die Zuständigkeiten und Kooperationsmöglichkeiten der Biodiversitätsberatungen erörtert und abgestimmt. Die ÖSH plant für den Herbst 2023 eine erste Informationsveranstaltung für die Landwirte in den Schutzgebieten. Weitere Veranstaltungen und z. B. auch Seminare zu bestimmten Themen sollen folgen. Eine extensive Beweidung erhöht die Artenvielfalt auf Grünlandflächen Foto: Dario Wallraff Der Wasserrückhalt ist nur eine Maßnahme im Schutzgebiet, der für verbesserte Brutplätze verschiedener Vogelarten sorgen soll. Foto: Dario Wallraff

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