Landwirtschaft im Braunschweiger Land

2024 RECHT 42 zeugkombination im Vergleich zu Motorrädern, Pkw und Lkw in der Regel langsamer ist, wird die Kombination gerne überholt. Erfolgt dies jedoch bei einem Abbiegevorgang kommt es oftmals zu schlimmen Unfällen. Das sollte beim Linksabbiegen unbedingt beachtet werden: • Vor der Fahrt Rückspiegel säubern und passend einstellen. • Schon weit vor dem Abbiegen den rückwärtigen Verkehr beobachten (über Rückspiegel) • Rechtzeitig den Blinker betätigen und den Fahrrichtungswechsel anzeigen. • Rückwärtigen Verkehr weiter im Blick behalten. • Vor dem Abbiegen den Schulterblick nicht vergessen um den „Toten Winkel“ auszugleichen und evtl. überholende Fahrzeuge zu erkennen. Auch beim Rechtsabbiegen ist erhöhte Vorsicht geboten. Neben den schon beschriebenen Verhalten ist besonders darauf zu achten, ob sich rechts neben dem eigenem Fahrzeug Radfahrer befinden oder Fußgänger auf dem Gehweg gefährdet werden könnten. Beim Abbiegen Innerorts dürfen Kraftfahrzeuge über 3,5 t zG nur mit Schrittgeschwindigkeit (4 bis 7, max. 11 km/h) rechts abbiegen, wenn mit geradeaus fahrendem Radverkehr oder überquerenden Fußgängern zu rechnen ist. Um in schmale Feldwege oder Hofeinfahrten rechts einbiegen zu können, muss gelegentlich mit dem Anhängergespann oder dem Mähdrescher mit Schneidwerkswagen weit ausgeschert werden. Bei solchen Aktionen ist auch der Gegenverkehr genau zu beobachten. Ist die Straße frei sollte das Ausscheren auf die andere Fahrbahn rechtzeitig erfolgen. Der rechte Blinker wird frühzeitig betätigt und bleibt auch beim Ausscheren auf rechts stehen. Ein Blinken nach links und dann nach rechts verunsichert nachfolgende Verkehrsteilnehmer und kann ggf. gefährliche Überholmanöver verursachen. Problematisch sind auch Abbiegevorgänge mit angebauten Arbeitsgeräten (z. B. Pflug) am Traktor. Die Geräte schwenken weit aus und können in den Gegenverkehr geraten. Besondere Aufmerksamkeit ist hier wichtig! Gute Sicht muss sein Im Fronthubwerk der Traktoren werden gerne Gewichte, Bodenbearbeitungsgeräte, Mähwerke oder Fronttanks angebaut. Auch Frontlader mit Arbeitswerkzeugen ragen weit nach vorne. Das Problem: An Hofausfahrten, Straßeneinmündungen und Kreuzungen ist dadurch das Sichtfeld eingeschränkt und es kann zu brenzligen Situationen im Straßenverkehr kommen. Die flotten E-Bikes können dann beispielsweise nicht mehr rechtzeitig erkannt werden, wenn sie von links oder rechts angerauscht kommen. Nach dem Merkblatt für Anbaugeräte darf das Vorbaumaß von Lenkradmitte bis Vorderkante des Anbaugerätes maximal 3,50 m betragen. Wird dieses Maß überschritten, muss der Fahrer die Einschränkung des Sichtfelds ausgleichen. Übrigens: Grundsätzlich ist jeder Fahrer bei Sichtfeldeinschränkungen in der Verantwortung, auch wenn die 3,50 m nicht erreicht sind. Entweder der Fahrer lässt sich einweisen oder er nutzt geeignete Technik, wie Spiegel oder Kameras. Spiegel sind nur bedingt zu empfehlen. Denn je weiter das Gerät vom Fahrer entfernt ist, desto kleiner wird auch das Spiegelfeld und damit ist der Spiegel nicht immer sicher. Viel besser für diese Aufgabe sind „Vorbau-Kamera-MonitorSysteme“. Mittlerweile gibt es spezielle, für diesen Einsatz zertifizierte Systeme, die zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr für alle Teilnehmer, auch für den Fahrer, beitragen. Bei diesen professionellen Systemen ist es vielfach ausreichend, wenn sie am Schlepper angebaut werden. Frontlader nach oben Eins vorweg: Der Frontlader muss nicht oben gefahren werden, aber es ist wesentlich sicherer für alle Verkehrsteilnehmer! Denn, ab einer Höhe von mehr als 2,00 m gilt der Frontlader nicht mehr als verkehrsgefährdend. Insbesondere Fußgänger, Rad- und Motorradfahrer sind dann nicht mehr im Gefahrenbereich des Laders. Aber Vorsicht: Damit es nicht zu Kollisionen mit Brücken. Leitungen, etc. kommt, sollte die Höhe auf 4,00 m begrenzt werden. Die Fahreigenschaften mit hochgehobener Schwinge ist nicht immer die Beste und Einfach und gut: Durch die gelbe Konturmarkierung kann das dunkle Frontgewicht besser erkannt werden. Foto: Martin Vaupel Durch den Fronttank ist das Sichtfeld für den Fahrer erheblich eingeschränkt. Die Kamera (rechts neben der gelben Seitenmarkierung) gleicht diese Einschränkung aus. Foto: Martin Vaupel

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