Landwirtschaft im Braunschweiger Land

2024 BETRIEBSWIRTSCHAFT UND STEUERN 26 50 % Zuschuss für die Ernteversicherung! Bayern hat als erstes Bundesland eine flächendeckende Ernteversicherung eingeführt, was steckt dahinter? Seit Jahren hält sich die Diskussion um eine geförderte Mehrgefahren-Versicherung, sind es nur die EU-Vorgaben, deren Umsetzung angeraten ist? Schauen wir einmal auf die Ernte 2023: Die Sommerungen hatten i. d. R. einen späten Aussaattermin und es stand nicht immer ausreichend Feuchtigkeit zur Verfügung, was die Jugendentwicklung erschwerte. Insbesondere die Maisbestellung nach Ackergras und GPS-Roggen hat schwer unter der Trockenheit und den hohen Temperaturen gelitten. Bedingt durch die warme Periode um den 20.06. haben das Getreide und der Raps Trockenschäden zu verzeichnen. Insbesondere die sonst vom Regen verwöhnten Küstenregionen lagen bis zu 100 % unter dem langjährigen Mittel, wodurch das Getreide, aber ganz besonders auch der zweite Schnitt im Futterbau in Mitleidenschaft gezogen wurden. Im Juli kam dann genau in den Regionen, die im Juni gelitten haben, der Regen. Für die Ertragsbildung leider häufig zu spät und für die Ernte eine Katastrophe. Die Qualitäten beim Weizen wurden flächendeckend zum Problem und Regional ist sogar Auswuchs zu verzeichnen. Dem Mais und den Hackfrüchten kommt der Regen entsprechend zugute und wird die anfänglich erwarteten Einbußen sicherlich teilweise ausgleichen. Dem Winterraps haben regional leider auch die schwierigen Aussaatbedingungen im Herbst 2022 zu schaffen gemacht, die schon damals keine Ertragsspitzen mehr zuließen. Bei der Temperatur soll als erstes auf die aktuelle Veröffentlichung der Nasa hingewiesen werden: Laut Nasa sei der Juli 2023 um 0,24 Grad Celsius wärmer gewesen als der bislang wärmste Juli in den Aufzeichnungen der Behörde, die bis zum Jahre 1880 zurückgehen. Außerdem war es um 1,18 Grad Celsius wärmer als der durchschnittliche Juli von 1951 bis 1980! Obwohl es gefühlt ein sehr kühler Monat war, so hat die Hitze der ersten Juli-Hälfte dann aber auch hierzulande die Durchschnittstemperatur für den ganzen Monat über das langjährige Mittel von 1991 bis 2020 angehoben. Wie aus der nachfolgenden Abbildung hervorgeht, folgt auch der niedersächsische Juli 2023 diesem Trend. Die Zahlen belegen eindeutig, dass der Juli im Mittel auch wieder ein zu warmer, aber auf der regionalen Skala des Bundeslandes kein rekordverdächtiger Monat war. Somit gibt auch das Jahr 2023 genügend Grund zu der Frage, wie die Landwirtschaft die Auswirkungen des Klimawandels finanzieren wird. Bayern hat als erstes Bundesland nun ein klares Statement dazu gesetzt und fördert eine Mehrgefahrendeckung mit 50 % des Beitrages. Im Merkblatt des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) wird als Zweck der Förderung folgendes formuliert: „Zweck der ZuNiederschlagsabweichung für Niedersachsen im Monat Juni. (Quelle DWD) Auswuchsgetreide (09.08.2023) im Schaumburger Land. Foto: Landvolkdienste

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