Landwirtschaft im Braunschweiger Land

2024 ACKERBAU 13 tagung „Stickstoffdüngung auf den Punkt (aus-)gebracht“ ausgeweitet, die die praktische Umsetzung der präziseren Stickstoffdüngung beleuchtete. Im EIP Agri-Projekt „LURUU“ (Lasereinsatz zur Unkrautregulierung bei resistenten Ungräsern und Unkräutern) wurde ein mobiles Behandlungsgerät entwickelt, das Ungräser, wie Ackerfuchsschwanz und Gemeiner Windhalm, mit einer gezielten Laserbehandlung thermisch schädigt. Die Objekterkennung wurde durch digitale Technologien erreicht: Dazu wurde das Gerät mit einer Kamera und einer Bilderkennungssoftware ausgestattet und durch selbsterstellte Fotoaufnahmen trainiert (Künstliche Intelligenz). Unter der Leitung des Laser Zentrum Hannover e. V. (LZH) waren zwei Landwirte, das Pflanzenschutzamt der LWK Niedersachsen und das NAN am Projekt beteiligt. Das LZH und das NAN arbeiteten auch zusammen mit der PhotonicNet GmbH im Projekt PACC (Photonics Agrifood Connection Center). Das bereits abgeschlossene Vorhaben hatte zum Ziel die Akteure aus der Photonik-Branche und dem Agrar- und Lebensmittelbereich zu vernetzen und auf diese Weise zu weiteren Keimzellen für optische Anwendungen und Lösungen im Agrarsektor zu führen. Herausforderungen begegnen: konstruktiv und wissensbasiert Neben den vielen Möglichkeiten der Digitalisierung werden aber auch immer wieder die Herausforderungen für ihre praktische Umsetzung deutlich. Um Lösungsansätze voranzutreiben, müssen auch die Probleme besser angesprochen werden. Bei der Tagung „Digitaler Ackerbau – von der Forschung in die Praxis“ wurden auch kritische Themen angesprochen, wie z. B. die teilweise hohen Investitionskosten, denen nur durch neue Geschäftsmodelle begegnet werden kann. Neben den Fragen der wirtschaftlichen Konsequenzen digitaler Innovationen muss auch intensiver an dem Thema der Eigentumsrechte an Daten gearbeitet werden sowie an Haftungs- und Versicherungsfragen. In diesem Zusammenhang ist die vom Niedersächsischen Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz (ML) eingerichtete Arbeitsgruppe „Digitalisierung“ eine wichtige Initiative. Das Ackerbauzentrum Niedersachsen ist Teil dieser AG, die unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Michael Clasen von der Hochschule Hannover und Dr. Henning Müller vom DFKI läuft. In einem Positionspapier verfasste der Arbeitskreis 2022 Empfehlungen an die neue Landesregierung, wie die Digitalisierung in der Landwirtschaft vorangebracht werden sollte. Dazu zählen ein flächendeckender Zugang zum Internet, eine entbürokratisierte digitale Verwaltung, eine Verbesserung der Ausbildung und des Wissenstransfers, die Regulierung und der Zugang zu Daten sowie eine Förderung neuer Geschäftsmodelle. Eine weitere Maßnahme ist das Setzen von Anreizen, wie der Ausschreibung des „Digitalisierungspreises Agrar und Ernährung“ durch das ML. Dieser Preis zeichnet innovative Ideen und Lösungen von land- und forstwirtschaftlichen Betrieben und Unternehmen, der ihnen vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsstufen sowie nichterwerbswirtschaftliche Organisationen mit Bezug zur Agrar- und Ernährungswirtschaft mit niedersächsischer Beteiligung aus. Fazit Digitalisierung ist auch mit Blick auf die Landwirtschaft kein Selbstzweck. Sie muss für die Betriebe ein Werkzeug sein, um umweltschonender und ökonomisch erfolgreicher zu wirtschaften. Die Erwartungen und Bedürfnisse der landwirtschaftlichen Praxis müssen berücksichtigt werden, denn am Ende findet die auch gesellschaftlich angestrebte Transformation auf den Höfen statt. Damit diese auch gelingt, sind digitale Innovationen stärker als bisher in der Aus- und Weiterbildung von Landwirten zu integrieren. Digitaler Ackerbau zum Anfassen: Der erste landwirtschaftliche Innovationstag auf dem Rittergut Hoppensen am 5. Juni 2023. Foto: Jana Tempel/NAN „Achtung! Freilaufender Roboter“ - auf Fachtagungen, wie der Veranstaltung „Digitaler Ackerbau - von der Forschung in die Praxis“ auf Burg Warberg am 30.11.2022, werden auch ungeklärte Fragestellungen diskutiert, wie die rechtlichen Rahmenbedingungen zu automatisierten Fahrfunktionen. Foto: F. Langer Kontakt: Dr. Stefanie Schläger und Hilmar Freiherr von Münchhausen Ackerbauzentrum Niedersachsen/Netzwerk Ackerbau Niedersachsen e. V. An der Burg 3 38378 Warberg Telefon: 0174 6611076 Info@Netzwerk-Ackerbau.de

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