Landwirtschaft im Braunschweiger Land

2024 ALLGEMEIN 95 ven wissenschaftlichen Forschung unterzogen. Alle Maßnahmen werden hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Praktikabilität geprüft und weiterentwickelt. Auch die ökonomischen Wirkungen auf den Betrieb werden untersucht. Durch intensive Gespräche mit den entscheidenden Stellen in den niedersächsischen Ministerien sind einige dieser Maßnahmen im Rahmen der begonnenen GAP-Periode in neue Agrarumweltschutz- und Klimamaßnahmen (AUKM) überführt worden. Biodiversitätsprogramm mit der Region Hannover weiter erfolgreich Seit dem Jahr 2018 ist die Stiftung Kulturlandpflege mit der Region Hannover und dem Kreislandvolkverband Hannover an einem Biodiversitätsprogramm für die Landwirtschaft beteiligt. Die Region Hannover stellt jährlich bis zu 400.000.- € für Maßnahmen des Vertragsnaturschutzes in der Agrarlandschaft zur Verfügung. Gemeinsam mit dem Landvolk hat die Stiftung mittlerweile zehn verschiedene Naturschutzmaßnahmen für die Landwirtschaft entwickelt und bietet diese den landwirtschaftlichen Betrieben an. Die Stiftung Kulturlandpflege entwickelt und evaluiert die Maßnahmen innerhalb des Programms und führt auf den Vertragsflächen Umsetzungs- und Wirkungskontrollen durch. Ganz neu im Programm sind die sogenannten „Kiebitzinseln“. Auf abgegrenzten Flächen wird auf eine Einsaat einer Kultur verzichtet, um für örtlich bekannte Kiebitzvorkommen Brutmöglichkeiten zu schaffen. Landwirt Alfred Dröse aus Dolgen in der Gemeinde Sehnde hatte im April beobachtet, dass fünf Kiebitzpaare auf seinem für den Maisanbau vorgesehenem Acker brüten wollten und konnte noch sehr kurzfristig in den Vertrag zum Kiebitzschutz einsteigen; dadurch konnten aus mindestens vier Gelegen die Jungvögel schlüpfen. An diesem Beispiel zeigen sich die großen Vorteile flexibler und unkomplizierter Vertragsgestaltung. FABiAN-Projekt verlängert Zu ihrem 30-jährigen Bestehen fördert die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung seit 2019 ein Projekt, das die Stiftung Kulturlandpflege gemeinsam mit der Landwirtschaft initiiert hat. Unter dem Titel „Förderung der Artenvielfalt und der Biotopvernetzung in der Agrarlandschaft Niedersachsens“ oder kurz „FABiAN“ hat die Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung für einen Zeitraum von drei Jahren das Vorhaben mit einem Betrag von insgesamt 479.000,00 € unterstützt. Das Projekt ist nun von der Bingo-Umweltstiftung wegen des großen Erfolgs um weitere drei Jahre bis Ende 2025 verlängert worden. Es wird in drei naturräumlich unterschiedlichen niedersächsischen Regionen durchgeführt und soll dazu beitragen, die Biodiversität in der Agrarlandschaft in Kooperation mit den regionalen landwirtschaftlichen Betrieben und deren Organisationen zu verbessern. In den Landkreisen Goslar, Vechta und Cuxhaven nehmen insgesamt über 80 Betriebe an dem Projekt teil. Die Unterstützung des Projektes durch die jeweiligen Landvolkverbände vor Ort ist an dieser Stelle ausdrücklich hervorzuheben und wird mit einem herzlichen Dank verbunden. In den beteiligten Landkreisen gibt es konkrete Überlegungen, die Maßnahmen aus den Kreishaushalten weiter zu unterstützen. Der Landkreis Goslar hat bereits durch den Kreistag beschlossen, dass ab dem nächsten Jahr 40.000.- Euro Kofinanzierung zusätzlich jährlich bereitstehen. Auf untenstehender Grafik wird deutlich, dass aktuell ca. 220 landwirtschaftliche Betriebe in Niedersachsen von der Anpflanzung Dungelbeck. Anpflanzung Dungelbeck Drohne. Baumpflanzaktion Klein Rhueden.

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