Landwirtschaft im Braunschweiger Land

2024 ACKERBAU 17 Besucher auf einem Feldtag im Rahmen der Smart Beet Initiative in Oerie. Foto: Nordzucker AG Smart Beet Initiative wurde der Roboter „Farming GT“ der Firma Farming Revolution auf einer Fläche mit Öko-Zuckerrüben am Standort Eickhorst (Landkreis Gifhorn) eingesetzt. Ziel war es hier, die Kosten durch Handarbeit mithilfe des Roboters zu reduzieren. Der „Farming GT“ wird über einen 1 kW starken Elektromotor angetrieben, der nach Bedarf per Generator aufgeladen wird. Mittels eines Kamerasystems kann er Unkräuter von Zuckerrüben unterscheiden und die Unkräuter mithilfe von mitgeführten Hackwerkzeugen beseitigen. Bei einer Fahrgeschwindigkeit von 1,8 km/ h und einer Arbeitsbreite von bis zu 150 cm erreicht der „Farming GT“ eine Flächenleistung von 0,2 ha/ h. Die Demonstration am Standort Eickhorst offenbarte, dass die Pflanzenerkennung sehr gut funktioniert und auch ein deutlicher Umfang Handarbeit in der Jugendentwicklung der Zuckerrübe eingespart werden kann. Dennoch ist weiterhin Handarbeit zur Beseitigung von Spätverunkrautung notwendig, da diese nicht mehr von Roboter erfasst werden kann. Ein Blick über den Tellerrand In Schweden bauten die Kollegen Gerste als Ablenkung von Rübenschädlingen zwischen den Zuckerrübenreihen an. Diese Smart Beet Initiative verfolgte den Zweck, dass Schadinsekten die Gerste anstelle der Zuckerrüben befallen und sich auf diese Weise der Insektizideinsatz reduzieren lässt. Bei dieser Initiative konnte eine deutliche Minderung des Befalls durch Thripse beobachtet werden. Auch in Polen wurde eine Smart Beet Initiative mit dem Ziel der Insektizidreduktion angelegt. In diesem Fall wurde Mithilfe von verschiedenen Insektenfallen die Anzahl und Art der Schadinsekten exakt bestimmt, um den Zeitpunkt und die Notwendigkeit des Insektizideinsatzes besser zu bestimmen und nur in notwendigen Fällen Insektizid auszubringen. Ergebnisse der Smart Beet Initiativen für die Praxis nutzen Die verschiedenen Lösungsansätze und ersten Ergebnisse wurden sowohl im In- als auch im Ausland unseren Anbauern auf regionalen und überregionalen Feldtagen sowie in Beratungsrunden vorgestellt und mit ihnen diskutiert. Auch in Fachzeitschriften und in Form von Kurzmeldungen im AgriPortal berichten wir regelmäßig über neue Ideen und Zwischenergebnisse der verschiedenen Smart Beet Initiativen (Abb. 4 Besucher auf einem Feldtag im Rahmen der Smart Beet Initiative in Oerie). 2024 wird das Projekt fortgeführt. An einen Teil der Smart Beet Initiativen wird angeknüpft, um noch weitere Erfahrungen in diesen Bereichen zu sammeln und Weiterentwicklungen zu testen. Andere Initiativen haben ausreichend Erkenntnisse gebracht und werden in Form neuer Fragestellungen ergänzt und ersetzt. Kontakt: Friederike Brammer Nordzucker AG Küchenstraße 9 38100 Braunschweig Telefon: 0531 24110

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